Neuer Vektorrechner NEC SX-4

Der neue Hoechstleistungs-Vektorrechner NEC SX-4
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Mit der EU-weiten Ausschreibung eines Applikationservers "Lineare Algebra"
(LA-Server), die am 3. Juli 1996 veroeffentlicht wurde, wurde in konsequenter
Weise das Applikationsserver-Konzept des EDV-Zentrums weitergefuehrt. Ziel
dieser Ausschreibung war die Beschaffung eines Systems mit hoher
Einzelprozessorleistung, auf dem sich komplexe Problemstellungen (z. B. aus dem
Bereich der Linearen Algebra) optimal loesen lassen.

Als maximaler Finanzrahmen standen oeS 7.400.000.- (Kaufpreis inkl. MWSt.) zur
Verfuegung. Obwohl die Ausschreibung von 16 Firmen abgeholt wurde, hinterlegten
bei der Anbotseroeffnung am 27. August nur 2 Firmen gueltige Angebote. Die Firma
SNI bot ein System VPP300 (mit 2 Prozessoren), die Firma Datamed ein System
NEC SX-4 (ebenfalls mit 2 Prozessoren) an.
Am 13. September 1996 wurde nach einer intensiven Evaluierungsphase der
Zuschlag der Firma Datamed fuer die Lieferung eines Systems NEC SX-4 B/2 mit 2
Prozessoren, 2 GByte Hauptspeicher (SSRAM), 1 GByte Erweiterungsspeicher
(Synchrones DRAM) und 32 GByte Plattenspeicher erteilt.

Die Lieferung erfolgt spaetestens Ende November 1996.

Die Architektur des Vektorrechners NEC SX-4
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Das System SX-4 von NEC ist ein Vektorrechner modernster Bauart. Die
Prozessoren sind in CMOS-Technologie ausgefuehrt, die Zykluszeit betraegt bei den
Modellen SX-4B 8,8ns (112,5 MHz); daraus ergibt sich eine Spitzenleistung von
1,8 GFlops pro Vektor-Prozessor. Jede Prozessoreinheit verfuegt ueber einen
Skalarprozessor (Super-Skalararchitektur), der mit der gleichen Zykluszeit
arbeitet und eine Spitzenleistung von 250 MFlops hat.

Das Memorysubsystem zaehlt weltweit zu den schnellsten Shared Memory-
Architekturen. Erreicht wird diese hohe Leistung durch den Einsatz von schnellen
SSRAM Modulen (Synchronous Static RAM), eine Lese- oder Schreiboperation
benoetigt nur 16ns. Diese SSRAM-Module sind jene Bausteine, die heute in den
modernsten RISC-Prozessoren als Cache-Memory eingesetzt werden. Die
Anbindung der Prozessoren an den Hauptspeicher erfolgt mit einer Bandbreite von
16 GByte/sec pro CPU. An diesem Hauptspeicher ist ein Erweiterungsspeicher in
SDRAM Technologie (Synchronous Dynamic RAM) angeschlossen, der als
Filesystemcache oder fuer Programmdaten genutzt werden kann.

Die Anbindung der Peripherie erfolgt ueber I/O-Prozessoren, an denen I/O-
Multiplexer, HIPPI- und SCSI-Controller angeschlossen werden koennen.

Das Betriebssystem (SUPER-UX) ist ein UNIX System V mit BSD-Erweiterungen,
konform zum POSIX-Standard. Als Batchsystem steht NQS mit einer Vielzahl von
Funktionen, Debugger-Software und Performance- und Analysetools zur
Verfuegung. Compiler fuer FORTRAN 77/90, HPF und C/C++ sind vorhanden, alle
diese Sprachen haben volle Unterstuetzung fuer automatische Vektorisierung und
Parallelisierung. An Zahlenformaten werden IEEE, CRAY- und IBM Floating
Point Formate unterstuetzt.

 

Hardware 
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2 Prozessoren (1,8 GFlops pro Prozessor)
2 GByte Hauptspeicher SSRAM
1 GByte Erweiterungsspeicher SDRAM
1 Input/Output Prozessor
2 SCSI-2 FWD Controller
16 GByte Plattenspeicher (System, Swap, Scratch ...)
16 GByte Massenspeicher, RAID 5, (User-Home)
1 CDROM Laufwerk < R > 1 DLT Bandeinheit (20 Gbyte)
1 DAT (4mm)
1 Ethernet
1 FDDI-Interface SAS
1 ATM-Interface

Systemsoftware
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SUPER-UX (UNIX SV mit BSD-Erweiterungen)
NQS
Fortran 77 und 90 (vektorisierender und parallelisierender Fortran-Compiler)
C und C++ (vektorisierender und parallelisierender C-Compiler)
X11 R6
OSF/DCE, NSF 2 und 3

 

Anwendersoftware
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Es stehen fuer diese Architektur optimierte Unterprogramme in den Bibliotheken
(z.B. BLAS, LINPACK, NAG) sowie in einer MATHLIB zur Verfuegung.

Installation
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Die Installation ist fuer Ende November 1996 geplant, wir hoffen, Mitte Dezember
einen Testbetrieb aufnehmen zu koennen.

Mit dem Kauf dieses Systems verfuegt das EDV-Zentrum der TU Wien ueber einen
Hoechstleistungsrechner modernster Bauart, der international im absoluten
Spitzenfeld einzureihen ist. Es sei angemerkt, dass dieses System bei den 1000 x
1000 LINPACK-Vergleichszahlen (siehe Jack Dongarra, LINPACK Benchmark)
mit 3,2 GFlops unter den ersten 20 gereiht ist.

Fuer weitere Fragen und Auskuenfte stehe ich Ihnen gerne zur Verfuegung (Kl. 5815
oder berger@edvz.tuwien. ac.at). Aktuelle Informationen ueber den
Installationsverlauf werden wir laufend bekanntgeben.

Peter Berger